Metallbauer schweißt

ValiKom Transfer: Berufliche Kompetenzen sichtbar machen

Menschen eignen sich während ihres Arbeitslebens berufliches Wissen und Fertigkeiten an. Doch nicht alle können diese durch Dokumente wie ein Prüfungszeugnis belegen. Um das vorhandene Know-how sichtbar zu machen und so Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, wurde das Projekt „ValiKom Transfer“ ins Leben gerufen. 

ValiKom steht für Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen. Im Projekt ValiKom Transfer wird dieses standardisierte Verfahren erprobt, um beruflich relevante Kompetenzen einer Person identifizieren, dokumentieren, bewerten und zertifizieren zu können. Als Referenz werden die deutschen Ausbildungsabschlüsse herangezogen.

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In einem Kurzfilm berichten zwei Teilnehmende über ihre Erfahrungen mit dem Validierungsverfahren
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Best-Practice-Beispiel aus Halle

Als Nadezhda Schell aus Sibirien nach Deutschland zieht, träumt sie von einem eigenen Friseurladen. Das Projekt Valikom Transfer wird für sie zum Türöffner. Den ganzen Beitrag lesen.

Nadezhda Schell (r.) bei ihrer Valikom-Bewertung im Jahr 2019. Von der Handwerkskammer Halle wurden ihr alle Kompetenzen einer Friseurin anerkannt.

Wer kann an ValiKom Transfer teilnehmen?

Das Verfahren richtet sich an Personen, die keinen Berufsabschluss haben oder in einem anderen als dem erlernten Beruf tätig sind. Sie müssen

  • einschlägige Berufserfahrung nachweisen können und
  • mindestens 25 Jahre alt sein.

Es ist unabhängig vom derzeitigen Beschäftigungsstatus der Personen. Unter die Zielgruppe fallen demnach Ungelernte, Quereinsteiger und Personen mit im Ausland erworbenen Berufserfahrungen, die keinen Anspruch auf eine Anerkennung ihres im Ausland erworbenen Berufsabschlusses gemäß Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz haben.

Wie läuft das Verfahren ab?

  1. Die Kammer berät zum Validierungsverfahren.
  2. Die Teilnehmenden beschreiben ihre Kompetenzen.
  3. Gemeinsam wird der Referenzberuf festgelegt.
  4. Die Teilnehmenden vergleichen ihre Kompetenzen mit den Tätigkeitsbereichen des Referenzberufs.
  5. Sie reichen ihre Antragsunterlagen bei der Kammer ein.
  6. Die Kammer wertet die Antragsunterlagen aus und informiert über das Ergebnis.
  7. Gemeinsam mit Berufsexperten wird ein Beratungsgespräch zur Fremdbewertung, d.h. zur praxisbezogenen Kompetenzfeststellung durchgeführt.
  8. Nach dem Gespräch legen die Teilnehmenden selbst fest, in welchen Tätigkeitsbereichen die Fremdbewertung durchgeführt werden soll.
  9. In der Fremdbewertung zeigen die Teilnehmenden in praxisnahen Aufgaben den Berufsexperten ihre beruflichen Kompetenzen.
  10. Den Teilnehmenden wird von der Kammer ein Zertifikat über die teilweise oder volle Gleichwertigkeit ihrer Berufskompetenzen mit dem Referenzberuf ausgestellt

Schwerpunktberufe

Schwerpunktberufe an der Handwerkskammer Halle sind:

  • Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
  • Bauten- und Objektbeschichter/-in
  • Elektroniker/-in
  • Fahrzeuglackierer/-in
  • Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/-in
  • Friseur/-in
  • Gebäudereiniger/-in
  • Maler/-in und Lackierer/-in
  • Metallbauer/-in
  • Straßenbauer/-in
  • Tiefbaufacharbeiter/-in

Derzeit wird das Verfahren für die Berufe

Ausbaufacharbeiter/-in
Bodenleger/-in
Dachdecker/-in
Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk
Hochbaufacharbeiter/-in
Kraftfahrzeugmechatroniker/-in
Maurer/-in

entwickelt.

Was kostet die Teilnahme an ValiKom Transfer?

Da ValiKom Transfer sich in einem Projektstatus befindet, ist die Teilnahme bis zum Projektende (31.10.2024) kostenfrei.

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