Mit dem digitalen Storygenerator erhalten Betriebe ein neues Tool an die Hand, um ihr eigenes Ausbildungsmarketing neu aufzustellen. Online können sie sich eine Geschichte beispielsweise mit eigenem Namen, Gewerk und der Bezeichnung des Berufes, den man ausbildet, erstellen lassen. Die Geschichten sollen Anstöße für die weitere Kommunikation geben. Der Storygenerator wird vom Projekt DigiVA4ID der Handwerkskammer Halle und der IHK BIZ GmbH gemeinsam mit der Lippe Bildung eG und der Gesellschaft für berufliche Förderung in der Wirtschaft e.V. realisiert. Die Deutsche Handwerks Zeitung sprach mit Norman Balke, Projektleiter DigiVA4ID, und Thomas Mergen, Projektmitarbeiter, über den Storygenerator.
Wie der Name schon sagt: Beim Storygenerator werden Geschichten erzählt. Welche Geschichten denn?
Balke: Es sind Heldengeschichten und der Nutzer kann zwischen vier unterschiedlichen Plots wählen: „From Zero to Hero“, „Monster besiegen“, „Mission Possible“ und „Zähme das Biest“. Mit den Geschichten sollen junge Menschen angesprochen werden, die man für seinen Betrieb und eine Ausbildung gewinnen möchte.
Wie ist die Idee für den Storygenerator entstanden?
Balke: Der Fachkräftemangel ist mittlerweile in allen Gewerken und Regionen akut. Vor dieser Problemlage stehen viele Bildungsprojekte. Wir brauchen zusätzliche neue Wege, um junge Menschen zu erreichen. Und gerade im Bereich Social Media werden Geschichten erzählt. Wir haben uns an Bernhard von Brentano gehalten. Eine Aussage von ihm lautete: „Sagen lassen sich die Menschen nichts, aber erzählen lassen sie sich alles.“ Das war die Ausgangsituation für die Ideenfindung, das Projekt setzen wir auch mit zwei weiteren Bildungsprojekten um.
Mergen: Während der Coronapandemie haben wir Betriebe online geschult. Das war wichtig, aber während der Schulungen haben wir gemerkt, dass wir noch etwas mehr anbieten möchten, um den Betrieben etwas Konkretes an die Hand zu geben. Unternehmen haben oft nicht die Zeit und die Mitarbeiter, Ansätze für ein neues Azubimarketing zu erarbeiten. Dabei soll der Storygenerator unterstützen.
Welchen Anteil hat die Handwerkskammer Halle am Storygenerator?
Mergen: Wir haben die Konzeptionierung und Programmierung übernommen. Zusätzlich haben wir einen Teil der Stories und die Snippets, die man relativ einfach für die Kommunikation nutzen kann, und die man auch auf der Website findet, geschrieben.
Wofür kann man die Geschichten verwenden?
Mergen: Die Geschichten sollen Betrieben, aber auch diejenigen, die mit Betrieben zusammenarbeiten, den Einstieg in das Ausbildungsmarketing erleichtern. Die Stories sind nicht eins zu eins kopierbar, aber sie können kreative Prozesse anregen, um seine eigene Geschichte in Stellenanzeigen, auf der Website oder in Bildern und Videos in den sozialen Medien erzählen zu können. Und das wiederum kann der entscheidende Unterschied zu Konkurrenten auf dem Ausbildungsmarkt sein.
Wie ist die Resonanz auf den Storygenerator?
Balke: Im ersten Monat hatten wir nach dem Launch der Website über 600 Zugriffe. Das ist sehr gut. Bei Betrieben, die wir gesprochen haben, war die Resonanz positiv , aber auch aus der Digitalszene erhalten wir Zuspruch.
DigiVA4ID wird als Jobstarter-Plus-Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.