Im Frühjahr 2020 wurde die Welt von der Coronapandemie getroffen. Um auf den gesundheitlichen Notstand angemessen reagieren zu können, war der öffentliche Sektor gefordert, so schnell wie möglich Waren, Dienstleistungen und Handwerksleistungen zum Schutz und zur Eindämmung der Pandemie zu beschaffen. Um diese sofortige Beschaffung zu erleichtern, forderte die Europäische Kommission im April 2020 ihre Mitgliedsstaaten auf, die öffentlichen Vergabeverfahren stark zu beschleunigen und zu entbürokratisieren. Daraufhin vereinfachten die Mitgliedsstaaten ihre Vergabegesetze auf unterschiedliche Weise.
In einem aktuellen Projekt untersucht ein deutsch-italienisches Forschungsteam der Universität Konstanz vom Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft, Arbeitsgruppe für Verwaltungswissenschaft (Prof. Dr. Eva Thomann), in Kooperation mit der Universität Rom Tor Vergata, wie die Coronakrise das öffentliche Auftragswesen beeinflusst hat und wie sich die Vereinfachungen des Vergaberechts in der Zeit nach dem Frühjahr 2020 auf die Interaktionen zwischen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungsstellen in Deutschland und Italien ausgewirkt haben. Die Wissenschaftler untersuchen die Auswirkungen auf Transparenz, Fairness und Offenheit der Vergabeverfahren, und suchen nach möglichen Erklärungen für diese Auswirkungen.
Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns mit Ihren wertvollen Einblicken und Erfahrungen aus erster Hand bei unserer Untersuchung unterstützen und den beigefügten Fragebogen ausfüllen würden. Eine ähnliche Umfrage wird zeitgleich in öffentlichen Verwaltungsstellen durchgeführt.