Konjunkturumfrage, 3. Quartal 2024 Getrübte Stimmung hält an – private Nachfrage stützt

Die konjunkturelle Stimmung ist erneut leicht gesunken, insbesondere das Bauhandwerk leidet unter einem Einbruch der privaten Nachfrage. Trotz stabiler Beschäftigtenzahlen und guter Auslastung zeigt sich ein pessimistischer Ausblick für die kommenden Monate.

Lupe, die auf Negativtrend eines Graphen zeigt
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Die Stimmung im Handwerk ist unverändert getrübt. Die konjunkturelle Situation im Handwerk wird von den Unternehmen geringfügig schlechter eingeschätzt als im Vorquartal, ist aber den Zahlen nach noch akzeptabel. Dabei sind die Werte der einzelnen Gewerkegruppen sehr unterschiedlich. Die Erwartung an die Wirtschaftsentwicklung ist jedoch fast überall negativ. „Gerade im Bauhandwerk ist die private Nachfrage faktisch ausgefallen, weshalb sich der Bau als wichtiger Konjunkturfaktor
in unserem Kammerbezirk tief in der Krise befindet, da die Auftragsbugwelle der letzten Jahre jetzt aufgebraucht ist“, sagt Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle. „Noch stützt die private Nachfrage, aber beim Andauern der pessimistisch stimmenden Wirtschaftssituation ist dieser Faktor auch endlich.“

Zu den Konjunkturzahlen:

Der Index der Geschäftslage liegt mit plus 30 sogar 2 Indexpunkte über dem des Vorquartals (plus 28). Gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal (plus 35) ist das eine jedoch eine Abnahme um 5 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen spiegeln eine tiefe Besorgnis bei vielen Handwerksbetrieben. Der Index der Geschäftserwartungen für das 4. Quartal verringerte sich aber auf minus 11 (Vorquartal minus 8). Die Erwartungen sind also unverändert pessimistisch. Sie liegen schon das ganze Jahr im negativen Indexbereich. Auch die Erwartungen an Beschäftigungs-, Auftrags- und Umsatzentwicklung sind tendenziell abwärtsgerichtet.

Die Zahl der Beschäftigten liegt im 3. Quartal stabil bei 59.500. Am stärksten geht weiterhin die Beschäftigtenzahl in den Bauhauptgewerbe (-1,9 Prozent) zurück. In den anderen Gruppen stagniert die Zahl oder steigt sogar.

Die Umsätze im Handwerk waren mit minus 6 Prozent im 3. Quartal stark negativ, was vor allem auf die Ausbauhandwerke (minus 14 Prozent) und die Handwerke für gewerblichen Bedarf (minus 9 Prozent) zurückzuführen war. Der Trend setzt sich voraussichtlich im letzten Quartal fort.

Die Auftragsreichweiten bleiben im Handwerksdurchschnitt nahezu unverändert und liegen jetzt bei 6,4 Wochen (Vorquartal: 6.3 Wochen/ Vorjahr 6,7 Wochen). Einen deutlichen Rückgang von 10,5 Wochen im Vorquartal auf jetzt 8,6 Wochen gab es jedoch bei den Bauhaupthandwerken. Die durchschnittliche Auslastung der Betriebe ist weitgehend stabil und liegt bei 81,5 (Vorquartal 81,5, Vorjahr 83) Prozent.

Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist stabil. Sie stieg im 3. Quartal um 31 gegenüber dem Vorquartal auf 13.074. Gegenüber dem Vorjahresquartal sind es aber 57 Betriebe weniger.

In einer Sonderumfrage wurden nach Einflussfaktoren auf die handwerkliche Mobilität gefragt. Dieselfahrzeuge entsprechen den Mobilitätsbedürfnissen von Handwerksbetrieben bisher am besten. Elektrofahrzeuge sind vor allem aufgrund ihres hohen Anschaffungspreises, hoher Stromkosten und geringer Reichweite bisher nur selten eine sinnvolle Alternative. Im innerörtlichen Verkehr bleiben die mangelnde Verfügbarkeit von Parkmöglichkeiten, die Häufung von zeitgleichen Straßenbaustellen und der unbefriedigende Zustand von Straßen Hauptkritikpunkte des Handwerks.

Konjunkturbericht zum Download

Jens Schumann
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