Recht auf Reparatur Gute Idee, Umsetzung schwierig

Im Grundsatz begrüßt das Handwerk im Kammerbezirk das auf EU-Ebene beschlossene „Recht auf Reparatur“ als eine Möglichkeit zur Verringerung von Abfall und zur Verlängerung der Lebensdauer von Produkten, sieht aber Schwierigkeiten bei der Umsetzung.

Recht auf Reparatur
Recht auf Reparatur. Canva

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, Dirk Neumann, erläutert: „Reparieren ist eine Grundkompetenz des Handwerks. Dafür müssen Voraussetzungen geschaffen werden. Etwa im technischen Design, in der Verfügbarkeit von Ersatzteilen, deren Kompatibilität. Entscheidend aus unserer Sicht ist die Frage der Gewährleistung. Wenn sich aufgrund einer Reparatur die Gewährleistungsfrist zulasten des reparierenden Betriebs und nicht des Herstellers verlängert, entsteht ein hohes Haftungsrisiko.“ Er verwies auch auf das schnelle Tempo technischer Weiterentwicklungen, die dann möglicherweise umfangreiche Lagerbestände an Ersatzteilen hervorrufen würden.

Wir müssen uns bewusst machen: Reparieren ist arbeitsintensiv und kostet natürlich Geld.

Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle

„Wir müssen uns bewusst machen: Reparieren ist arbeitsintensiv und kostet natürlich Geld. Daher würde es helfen, die Steuer- und Abgabenlast der Menschen auf Arbeit zu senken“, so Dirk Neumann. Denn wenn die Kosten einer Reparatur den Neukauf übersteigen, sinkt die Bereitschaft diese durchzuführen.