Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Gewerkegruppen. „Insbesondere im Bauhauptgewerk gibt es viele pessimistische Stimmen, wogegen die Ausbauhandwerke und die Kfz-Betriebe die Situation akzeptabel bewerten“, erläutert Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle.
Betriebsinhaber Thomas Jacobs vom Metallbaubetrieb Maschinenbau Jacobs in Halle berichtet von seiner wirtschaftlichen Lage.
Zu den Konjunkturzahlen:
Der Geschäftslageindex für das Handwerk im Kammerbezirk ist im 1. Quartal um vier Punkte auf plus 24 (Vorquartal: plus 26, Vorjahr: plus 37) gefallen. 11 Prozent der Betriebe erwarten eine bessere, 23 Prozent eine schlechtere Lage. Angesichts der sonst typischen Frühjahrsbelebung sind das schlechte Zahlen.
Nach dem Absturz der Geschäftserwartungen im letzten Quartal (minus 29) sind die Aussichten auf die kommenden Monate derzeit immer noch leicht negativ (minus 6, Vorjahr: minus 1).
Die Zahl der Beschäftigten im Handwerk ist auch im 1. Quartal 2024 wie in den Vorquartalen um 1.000 auf 59.500 gesunken. Vor Jahresfrist waren es noch 62.500 Personen. In den konjunkturell besonders angeschlagenen Bauhaupthandwerken und den Handwerken für gewerblichen Bedarf sank die Beschäftigtenzahl um mehr als 3 Prozent. Ein Ende des rückläufigen Trends ist nicht in Sicht. Auch für das kommende Quartal wird von leicht sinkenden Beschäftigtenzahlen ausgegangen: 6 Prozent der Betriebe erwarten steigende, 11 Prozent sinkende Mitarbeiterzahlen.
Die Umsätze im Handwerk sanken im 1. Quartal trotz Inflation um nominal 14 Prozent. Im Detail meldeten 21 Prozent der Betriebe steigende und 46 Prozent zurückgehende Umsätze. Am stärksten fielen die Rückgänge wie schon im Vorquartal für die Bauhaupthandwerke aus (minus 29 Prozent). Dabei konnten in diesen Gewerken immerhin sogar 35 Prozent der Betriebe über steigende, jedoch 53 Prozent über sinkende Umsätze berichten. Die Unterschiede zwischen den Betrieben sind somit sehr groß. Die Auftragsreichweiten sind um 1,6 Wochen auf 7,9 Wochen gestiegen. Sie liegen damit etwas unter dem Vorjahresniveau von
8,2 Wochen. Die durchschnittliche Auslastung der Betriebe liegt bei 80 Prozent (Vorquartal 81 Prozent).
Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist im 1. Quartal leicht gestiegen, im längerfristigen Vergleich aber unverändert rückläufig. Am 31.3.2024 gab es 13.043 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk, das sind 34 mehr als am Jahresende 2023, jedoch 127 weniger als vor einem Jahr.