In die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer Halle wurden in diesem Ausbildungsjahr bisher 1.264 neue Verträge für eine Ausbildung im Handwerk eingetragen. „Das sind 59 weniger als zum Vergleichstermin im Vorjahr“, berichtete Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer auf der Vollversammlung. Die relativ stabile Zahl an Neuverträgen sei ein Erfolg für das Handwerk, da pandemiebedingt ab März fast alle Berufsorientierungsmaßnahmen ausgefallen waren, so Neumann weiter. Es sei ein Kraftakt gewesen, Schüler, Eltern und Betriebe in der schwierigen Situation zusammenzubringen und bestmöglich über Ausbildungsberufe zu informieren.
„Ich sehe hier auch mehr Verantwortung bei der Landespolitik. Die duale Ausbildung muss zum Metathema werden, denn wenn wir heute keine Facharbeiter und Gesellen ausbilden können, fehlen in wenigen Jahren potenzielle Betriebsnachfolger.“ Er sieht vier Schwerpunkte, denen sich die Politik widmen sollte: Berufsorientierung, Berufsschulstruktur, Finanzierung der Ausbildung und gesellschaftliche Akzeptanz der Ausbildung.
„Wir haben nicht die Zeit, Bildungsthemen zum Spielball politischer Diskussionen zu machen, vielmehr ist zukunftsorientiertes Handeln für Sachsen-Anhalt gefragt“, so Neumann.