
Nach gestiegenden Kosten bei Kranken- und Pflegeversicherung gibt es alarmierende Nachrichten zur Arbeitslosenversicherung. Die schwächere Wirtschaftsentwicklung und steigende Arbeitslosigkeit werden zu einem ungeplanten Milliardendefizit führen. „Damit drohen auch hier steigende Beitragssätze. Die Belastungen für Handwerk und Arbeitnehmer werden immer größer. Nicht zu vergessen: Auch Schwarzarbeit wird dadurch immer attraktiver“, befürchtet Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle.
Das ungeplante Defizit der Arbeitslosenversicherung könnte laut Neumann einer Steigerung des Beitragssatzes von 2,6 auf
2,9 Prozent entsprechen, wenn nicht die Rücklagen der Arbeitslosenversicherung aufgelöst würden. Im personalintensiven Handwerk besteht dann die Gefahr, Unternehmen an ihre finanziellen Grenzen bringen.
„Die neue Bundesregierung muss dringend die aus dem Ruder laufenden Kosten der Sozialversicherungen begrenzen und auf unter 40 Prozent senken. Im Koalitionsvertrag findet sich davon nichts, es gibt nur Leistungsversprechen“, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle.